Wie können sich Menschen, Organisationen und Gesellschaften bestmöglich entwickeln und aufblühen „flourish“?
Was zeichnet ein gelingendes, erfülltes Leben aus? Was stärkt und motiviert uns? Wie finden wir zu Glück, Vertrauen, Optimismus und Zufriedenheit? Welche Rolle spielen dabei unsere Emotionen, Charakterstärken und Werte?
Solche und ähnliche Fragen stehen im Fokus der Positiven Psychologie (hier kurz PP), die sich damit bewusst abgrenzt von der defizitorientierten klinischen Psychologie, die sich vor allem mit Krankheitsbildern und psychischen Störungen auseinandersetzt.
Als Präsident der „American Psychological Association“ hat Prof. Dr. Martin Seligman Ende der 90er Jahre die PP ins Zentrum seiner Arbeit gerückt. Er gilt damit heute als einer der Gründerväter des Fachs, das sich in den letzten Jahrzehnten im angelsächsischen Raum zügig weiterentwickelt hat und inzwischen auf eine große Bandbreite empirischer Studien zurückgreifen kann. Nach und nach kommt die PP jetzt auch an deutschsprachigen Unis an - mehr Infos hierzu über die Deutsche Gesellschaft für Positive Psychologie unter www.dgpp-online.de oder über den Deutschsprachigen Dachverband für Positive Psychologie e.V. unter dach-pp.eu.
Viele Themen der Positiven Psychologie interessieren und bewegen mich schon seit Schul- und Studienzeiten - allen voran die Fragen zu Sinn und Erfüllung im Leben. Wie und wo kann ich einen sinnvollen Beitrag leisten, optimistisch und kraftvoll bleiben, etwas bewegen - gerade auch angesichts von Leid, Ungerechtigkeit und Ohnmacht?
Lange Jahre habe ich die Antworten kognitiv, später dann im ständigen, teils übermäßigen „Viel-Tun“ gesucht. Das hat mich an Grenzen gebracht.
In den letzten Jahren durfte ich tief in die Wissenschaft der Positiven Psychologie eintauchen und die Suche hat eine andere Dimension gewonnen. Das hat viel damit zu tun, dass die PP dem Thema Emotionen einen großen, bewussten, wissenschaftlich relevanten Raum öffnet. Und dass Konzepte wie das „achtsame Selbstmitgefühl“ von der amerikanischen Professorin Kristin Neff in meiner persönlichen Wahrnehmung und Erfahrung ungeheuer viel bewegt haben – hin zu mehr Klarheit und zurück gewonnener Lebensfreude und Selbstakzeptanz, aber auch zu einem anderen Verständnis von Mut und neuen Möglichkeiten, sinnstiftend zu leben und zu arbeiten.
Die bewusste Entwicklung persönlicher Stärken und Tugenden sowie ein guter, gesunder Umgang mit Stressfaktoren und die dadurch wachsende Resilienz bilden weitere Schwerpunkte der Wissenschaft der PP. Hierzu ist in den letzten Jahren viel geforscht und entwickelt worden, was ich im Coaching gerne weitergebe.